Wenn es eine in Freuds Sinne "unheimliche" Oper in der Geschichte des Genres gibt, dann ist das sicher Michel van der Aas "One": In einem kalten, dunklen Raum versucht eine Frau, Licht in ihre eigene Existenz zu bringen mehr...
Dass Ich ein anderer ist, wusste schon Arthur Rimbaud. Doch gemessen am Spiel mit vielfach multiplizierten Identitäten, wie es der Medienkünstler Michel van der Aa in seinen Werken betreibt mehr...
"Komponiert auf 9 Radierungen aus der gleichnamigen Gesellschaftssatire Goyas (1796/98)", (Henze 1996b, S. 242) dies und nur dies verrät das Henzesche Werkverzeichnis über Los Caprichos. Fantasia per orchestra mehr...
Im Einführungstext zu Nr. 10 sprechen Sie von der ungewöhnlichen Rolle, die Simon Rattle bei der Entstehung Ihrer neuesten Sinfonie gespielt hat - Rattle stand hier sozusagen Modell? mehr...
Sie kennen György Kurtág seit vielen Jahren, wie haben Sie ihn kennen gelernt? Peskó: Ganz am Anfang meines Musikstudiums, 1953, kam Kurtág öfter als Hospitant in unsere Unterrichtsstunden. mehr...
„Ich sabotierte die Musik, übte höchstens 5 – 10 Minuten in der Woche.“ So berichtet György Kurtág selbst über seine ersten kindlichen Konflikte mit beflissener Klavierpädagogik. mehr...
Bei Ihnen zu Hause in Polen hat man gerade mehrheitlich beschlossen, der EU beizutreten - wächst nun auch auf europäischer Ebene zusammen, was zusammengehört? mehr...
Als am 26. April 1959 die Juroren des zweiten Kompositionswettbewerbes des polnischen Komponistenverbandes das Kuvert mit den Namen der Preisträger öffneten und den Erst-, Zweit-, und Drittplatzierten bekannt gaben, lautete ihr Spruch in allen drei Fällen: Der Gewinner ist ... Krzysztof Penderecki. mehr...
So sinnlich und subtil die Musik Kaija Saariahos nach außen hin erscheinen mag, es schwingt in ihr auch ein radikaler, asketischer Idealismus mit. „Ich glaube an Reinheit“, so das Credo der finnischen Komponistin. mehr...
Kann man Töne auch sehen oder ertasten? Den meisten von uns erschiene eine solche Vorstellung übertrieben. Und doch, überall dort, wo wir über unser Erleben von Klängen reden, nehmen wir fast unweigerlich zu Metaphern aus dem Bereich des Sicht- und Tastbaren Zuflucht. mehr...
In "Wing on Wing" arbeiten Sie mit sound samples, die über Lautsprecher zugespielt werden. Wie wird das konkret realisiert, kommt der Klang von zwei Lautsprechern vorne auf der Bühne oder zirkuliert er im Raum? mehr...
In Ihrem Programmtext zu "Insomnia" bezeichnen Sie das Stück als eine Folge von Variationen, nach den im letzten Jahr hier in Hamburg zu hörenden "LA Variations" also erneut ein Variationensatz - spielt die Variation in Ihrem Denken eine so große Rolle? mehr...
„wir machen elektronische MUSIK, wunderschöne elektronische musik!!!“ Das schrieb Karlheinz Stockhausen 1954 anlässlich eines Konzertes „Wege zur elektronischen Musik“ ins Gästebuch der NDR-Reihe „das neue werk“. mehr...
STIMMUNG scheint eine recht bewegte Entstehungsgeschichte zu haben? Stockhausen: Ich hatte damals die Gelegenheit einige Tage durch Mexiko zu reisen und die alten Pyramiden und Stätten der alten Kultur dort zu sehen. mehr...
Stellt man Künstlern Fragen zur Politik, so bewährt es sich meistens, das Thema behutsam anzugehen und erst dann zu vertiefen, wenn man mit dem Gegenüber schon ein wenig vertraut geworden ist. Nicht so bei Ádám Fischer mehr...
Ein Anruf bei dem Leiter des Ensemble Sarband, Vladimir Ivanoff, ist eine verwirrende Erfahrung. „Eigentlich bin ich ein Bayer“, sagt der in Bulgarien geborene Experte für orientalische Musik mehr...
Ein Journalisten-Kollege hat die Situation der sieben Londoner Orchester mal als "Konkurrenzkampf im Haifischbecken" bezeichnet, geht es dort so wüst zu? mehr...
Im Jahr 1978 wurden am Konservatorium in Beijing erstmals wieder Studenten zum Kompositionsstudium zugelassen. Der Wegbereiter der neuen Musik in China, Chou Wen-Chung, konnte 1979 aus den USA zu einem Gastvortrag einreisen; mehr...
Für Tan Dun ist der Film erklärtermaßen die Oper unserer Tage: „Für mich ist die traditionelle Opern eine alte Form des Kinos, bzw. das Kino die Oper der Zukunft“, so hat Tan wiederholt verlauten lassen. mehr...
Wer heute an die chinesische Metropole Shanghai denkt, der denkt zuerst an die futuristische Skyline der Neustadt Pudong, an den Transrapid oder an zweistellige Wachstumszahlen. mehr...
What is the concept behind the combination of video, soloist and orchestra in The Map. As far as I can see the orchestra answers to the indigenous music recorded on video? mehr...
Isang Yun - Die fünf Symphonien Auf die Herausforderungen einer Biografie, die ihn unmittelbar mit Krieg, Diktatur und Teilung konfrontiert, antwortet Isang Yun mit dem gelebten Entwurf eines Mensch, der im Spannungsfeld der Gegensätze sein Gleichgewicht zu wahren sucht. mehr...
Das Seoul Philharmonic als Weltklasseorchester zu etablieren, war ein Wahlversprechen des Ex-Bürgermeisters und heutigen Präsidenten Lee an die Bürger von Seoul. Ein Bank-Manager strukturierte das Orchester 2005 radikal um. mehr...
So leidenschaftlich viele Japaner heute auch Mozart und Beethoven lieben, vor kaum mehr als vier Generationen waren Europa und das Land der aufgehenden Sonne musikalisch noch Antipoden. mehr...
Als Tôru Takemitsu Anfang der 1990er-Jahre daran ging, sich intensiv mit der Idee an die Oper „Madrugada“ auseinander zu setzen, blickte er auf eine 40-jährige Laufbahn als Komponist zurück. mehr...
Am Ursprung von Tôru Takemitsus Denken stand der Tod; wer seine Kunst verstehen will, muss daher wissen, was ihm „Leben“ bedeutet hat. Seine größte Passion etwa war das Kino mehr...
Die selbst gewählte Aufgabe des japanischen Komponisten Toshio Hosokawa ist die „Suche nach einer neuen Form spiritueller Kultur und Musik des japanischen Volkes“ mehr...
In „Hanjo“ greift Hosokawa auf ein sechshundert Jahre altes nationales Kulturdenkmal Japans, das Nô-Theater, zurück; diese Vorlage wird gesehen durch die Optik eines der bedeutendsten japanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts mehr...
Die 15 Gespräche mit Toshio Hosokawa, die Walter-Wolfgang Sparrer zwischen 2008 und 2009 mit dem japanischen Komponisten führte, sind Zeugnis eines Dilemmas: „Ich fühle mich sehr wohl in Europa“, bekundet Hosokawa, „aber manchmal denke ich, was mache ich hier?“ mehr...
Auf eine friedliche Weise, die Freiheit und Integrität des Betrachters wahrt, Situationen intensiven Zuhörens und -sehens herbeizuführen, das ist die Aufgabe und das Vorrecht der Kunst. mehr...
„Man muss Disharmonie ertragen können“, so lautet Kubins Motto. „Widersprüche sind das Interessante im Leben.“ Dieser Devise getreu bilden Krawatte und Hemd bei ihm einen so kunstvollen arrangierten Misston mehr...
In „Deutschlandlied“ geht es um „einen Weg, wie es auch gehen könnte“ im Umgang mit Traditionen und Gefühlen, von denen man sich, so scheint es, nicht gänzlich ungestraft abschneiden kann. mehr...
Die Musikstadt Hamburg hat Sternstunden der Neuen Musik an der Staatsoper oder in der Reihe „das neue werk“ erlebt – doch auch lange Durststrecken. Seit den 1990er-Jahren machte gar das böse Wort von der „Null im Norden“ die Runde. Das klingt zwar griffig – es stimmt aber trotzdem nicht. Hamburgs Neue-Musik-Szene ist weit besser als ihr Ruf. mehr...
Herzlich willkommen zu unserem Spaziergang durch die Musikgeschichte der Freien und Hansestadt Hamburg. In gut zwei Stunden stellen wir Ihnen die wichtigsten Spielstätten und Persönlichkeiten aus drei Jahrhunderten Hamburger Musikleben vor. Der erste Teil unseres Spazierganges führt uns vom Hafen bis zur Alster quer durch das historische Herz Hamburgs. mehr...
Man muss kein Graphologe sein, um bereits aus dem Schriftbild von Luigi Nonos Aufzeichnungen einen Rückschluss auf den Menschen zu wagen: lange Ketten von Ausrufungszeichen, doppelte und dreifache Unterstreichungen, vielfarbige Markierungen, Großbuchstaben, alles was Wichtigkeit und Dringlichkeit suggeriert. In den Partituren bietet sich dasselbe Bild: äußerste Extreme bei den Lautstärken, zigfaches Piano und Forte, bei Vortragsbezeichnungen ist der italienische Superlativ „… issimo“ besonders beliebt, und nahezu jede Note kriegt eine Fülle detaillierter Artikulationsanweisungen mit auf den Weg. Der Mann war klarerweise ein Emphatiker, der mit jeder seiner Äußerungen um Intensität und Ausdruck rang. mehr...
Ein Gespräch mit Sara Abazari in Teheran ist eine interessante Erfahrung. Während der Iran bei uns als Inbegriff eines theokratischen Staates gilt, repräsentiert Abazari mustergültig den Typus einer westlichen Intellektuellen und Künstlerin. Sie spricht perfektes Deutsch, jongliert souverän mit den Theoremen französischer Soziologen und den Hörerkategorien von Adorno, und als die prägenden Städte ihres Lebens benennt sie „Köln, Wien, Paris“. Warum sie trotzdem nach Teheran zurückgekehrt ist? mehr...